Nachhaltige Personal- und Unternehmensentwicklung

Auf die Umsetzung kommt es an

Ich habe siebzehn Innovationsprojekte auf meinem Schreibtisch. Selbst wenn ich sonst nichts zu tun hätte, würde ich nur ein Drittel davon bearbeiten können.

Unternehmen ersticken heute an der Vielzahl von unkoordiniert hereinbrechenden Initiativen.Grundsätzlich fehlt es also nicht an Ideen, sondern an der Umsetzung dieser Ideen. Und es gibt keine gute Dramaturgie, wie das, was oben losgetreten worden ist, unten ankommen soll.

Da es unmöglich ist, für große Veränderungsprozesse detailliert zu beschreiben, was alles dazu gehören muss, damit sie wirklich stattfinden können, muss es bei der Umsetzung darum gehen, so mit Menschen zu kommunizieren, dass sie das, was in einem „Drehbuch“ angedacht ist, selbst weiterentwickeln und auf ihrer Bühne kreativ mitgestalten können. Dazu müssen die Beteiligten
  • den Geist der Veränderung verstehen,
  • an Beispielen die Essenz der Veränderung erkennen
    und
  • sich selbst steuern, um eigenständig etwas Sinnvolles hinzufügen zu können.
Umsetzbarkeit muss quasi als Gütekriterium am Anfang der Kette stehen. Wenn Umsetzung das Gütekriterium ist, dann muss in wechselseitiger Kommunikation überlegt werden, wie dieses Gütekriterium durchgestaltet werden kann. Anstatt horizontal auf breiter Linie Experimente zu machen, sollte man vertikal vorgehen, d. h. eine Top-Entscheidung bis zur Umsetzung zur Geschäftsführungs-Sache machen. Es geht darum, dass alles dort ankommen muss, wo die Menschen arbeiten, sonst nützen die sinnvollsten Beschlüsse nichts. Es muss eine neue Kultur der Umsetzbarkeit entstehen.
In der Praxis liegen die Ursachen für auftretende Schwierigkeiten oft weniger darin, dass die handelnden Personen ein Stück nicht spielen können, sondern daran, dass außer einer ersten Grundidee (= Programm, Initiaive) kein Drehbuch vorhanden ist.
Es müssen Beispiele losgetreten werden, die in der Organisation Schule machen, bei denen die Menschen spüren können, dass jetzt etwas Neues passiert.
Es geht darum, einen Stein ins Wasser zu werfen und dafür sorgen, dass das Wellenbild auch wirklich an der Peripherie ankommt. Heute werden gleichzeitig überall Steine ins Wasser geworfen.
Es geht darum, nicht alle Interessierten, sondern nur die Leute einzubeziehen, die für den nächsten Schritt notwendig sind und für diese dann auch Drehbücher geschrieben haben.
Es geht nicht in erster Linie darum, dafür zu sorgen, dass eine Idee vollständig umgesetzt wird, auch wenn es natürlich wünschenwert wäre. Es geht in erter Linie darum, Lernen hevorzubringen. Menschen müssen immer das Gefühl haben, dass sie etwas dabei lernen. Und die Geschäftsführung kann dabei lernen, wie das, was sie sich ausgedacht hat, verwirklicht werden kann.
Zuerst muss die jeweils höchste Führungskraft persönlich überzeugt werden, dann müssen die Führungskette definiert, und es muss festgelegt werden, was genau an der Peripherie ankommen muss. Am besten mit den Führungsketten beginnen, wo gute Bedingungen herrschen.